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Wie oft sollte ein Unternehmen einen PEN Test durchführen, Mann mit Kittel beim PC

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Wie oft sollte ein Unternehmen einen Penetrationstest durchführen?

Ein Unternehmen sollte mindestens einmal jährlich einen Penetrationstest durchführen – zusätzlich bei jeder wesentlichen Änderung der IT-Infrastruktur, neuen Anwendungen oder nach sicherheitsrelevanten Vorfällen. Wer Sicherheitslücken nicht kennt, kann sie nicht schließen. Penetrationstests sind deshalb ein zentrales Element jeder IT-Sicherheitsstrategie. 

Aber wie genau helfen Penetrationstests, um Angreifern einen Schritt voraus zu sein? Und welche Anforderungen stellt die NIS2-Richtlinie an Unternehmen in Bezug auf Pentests? Wir geben einen umfassenden Überblick.

Warum regelmäßige Penetrationstests entscheidend sind

Penetrationstests, kurz Pentests, sind kontrollierte Angriffe auf die eigene IT-Infrastruktur. Ziel ist es, reale Angriffsszenarien zu simulieren und Schwachstellen zu identifizieren, bevor sie von Kriminellen ausgenutzt werden. Sie bilden damit eine effektive Möglichkeit, die Sicherheit eines Systems nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu prüfen.

Angesichts immer ausgefeilterer Angriffsmethoden genügen Firewalls und Antivirenprogramme längst nicht mehr. Cyberbedrohungen sind dynamisch. 

Pentests liefern nicht nur einen Ist-Zustand, sondern decken konkrete Schwachstellen auf, die aus Konfigurationsfehlern, veralteter Software oder unzureichenden Zugriffsbeschränkungen resultieren. Für IT-Verantwortliche sind sie deshalb ein wertvolles Instrument, um Risiken realistisch einzuschätzen und gezielte Maßnahmen zu setzen.

Was sagt die NIS2-Richtlinie zu Penetrationstests?

Die NIS2-Richtlinie (Network and Information Security Directive 2) ist eine EU-weite Vorgabe zur Verbesserung der Cybersicherheit in Unternehmen und Organisationen. Sie gilt seit Oktober 2024 verbindlich in allen EU-Mitgliedsstaaten und erweitert seit dem den Anwendungsbereich deutlich im Vergleich zur ersten NIS-Richtlinie.

Besonders betroffen sind sogenannte „wesentliche“ und „wichtige“ Einrichtungen, darunter Unternehmen aus der Energieversorgung, dem Gesundheitswesen, der digitalen Infrastruktur sowie Banken und Versicherungen.

Was bedeutet das konkret für Penetrationstests?

Die NIS2-Richtlinie schreibt keine konkrete Frequenz für Penetrationstests vor. Sie fordert jedoch, dass Unternehmen angemessene Maßnahmen zur Risikobewertung und regelmäßige Tests zur Schwachstellenidentifikation durchführen – in der Praxis wird dies häufig als jährliche Mindestanforderung ausgelegt. Folgende Tests sind hier wichtig: 

  • Regelmäßige Sicherheitsprüfungen technischer und organisatorischer Maßnahmen
  • Geeignete Risikobewertungen und Tests zur Aufdeckung von Schwachstellen
  • Nachweisbare Sicherheitsstrategien, um auf Bedrohungen angemessen reagieren zu können

Ein professionell durchgeführter Penetrationstest zählt klar zu diesen Maßnahmen. Wer der NIS2-Compliance genügen will, sollte also regelmäßige Tests nachweisen können, insbesondere in sicherheitskritischen Branchen.

Wie häufig sollte man Penetrationstests durchführen?

Standard-Empfehlungen

Als allgemeine Faustregel gilt: mindestens einmal pro Jahr sollte ein vollständiger Penetrationstest durchgeführt werden. Das reicht in vielen Fällen aus, um gravierende Schwachstellen zu erkennen und zu beheben.

Allerdings ist die Frequenz stark von der Komplexität und Dynamik der jeweiligen IT-Umgebung abhängig. Folgende Anlässe erfordern zusätzliche Tests:

  • Einrichtung neuer Systeme oder Anwendungen
  • Größere Änderungen an der Infrastruktur
  • Migrationen, Cloud-Umstellungen oder neue Standorte
  • Bekannte Sicherheitsvorfälle oder erhöhtes Risiko durch Bedrohungslage

Branchenabhängige Intervalle

Bestimmte Branchen unterliegen strengeren Anforderungen an die Häufigkeit von Penetrationstests. 

So sind Unternehmen im Finanz- und Versicherungssektor, die unter anderem auch durch DORA reguliert werden, verpflichtet, mindestens alle sechs Monate einen Test durchzuführen – ergänzt durch kontinuierliche Sicherheitsprüfungen. 

Für KRITIS-Unternehmen und Betreiber digitaler Infrastrukturen gilt je nach Risikobewertung und Betriebsrelevanz ein noch höheres Prüfintervall von halbjährlich bis vierteljährlich. 

Kleine und mittlere Unternehmen mit mittlerem Sicherheitsbedarf kommen in der Regel mit einem jährlichen Penetrationstest aus, sollten diesen jedoch bei größeren Änderungen an der IT-Landschaft zusätzlich durchführen.

Kontinuierliche Schwachstellenanalyse als Ergänzung

Ein Penetrationstest liefert wertvolle Erkenntnisse – ist aber immer nur eine Momentaufnahme. Deshalb ist es sinnvoll, Pentests durch kontinuierliches Schwachstellenmanagement zu ergänzen. Dieses analysiert laufend automatisiert die IT-Systeme auf neue Bedrohungen und Sicherheitslücken.

Die Kombination aus beidem ergibt ein umfassendes Bild:

  • Pentest: realitätsnahe Simulation mit manueller Expertise
  • Schwachstellenanalyse: permanente Überwachung und Risikoeinschätzung

Worauf sollte man bei der Planung achten?

Ein Penetrationstest ist kein Routine-Check, sondern ein komplexer Prozess, der gut vorbereitet sein will.

Wichtige Punkte:

Professionelle Anbieter wie microCAT unterstützen bei der Auswahl von passenden Pentesting Arten für Ihr Unternehmen, der gesamten Planung, Durchführung und Auswertung – inklusive Priorisierung der gefundenen Schwachstellen.

Fazit: Sicherheit ist kein Zufall

Penetrationstests sind kein Nice-to-have, sondern eine notwendige Sicherheitsmaßnahme – vor allem im Licht von NIS2. Sie helfen dabei, Schwachstellen proaktiv zu erkennen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die eigene IT-Strategie auf ein solides Fundament zu stellen.

Wie oft ein Test durchgeführt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Branche, Unternehmensgröße, Komplexität der Systeme und aktuelle Bedrohungslage. 

Einmal im Jahr ist das Minimum. In vielen Fällen empfiehlt sich jedoch eine häufigere Prüfung oder die Ergänzung durch automatisierte Schwachstellenanalysen.

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen einem Penetrationstest und einem Vulnerability Scan?

Ein Vulnerability Scan ist automatisiert und identifiziert bekannte Schwachstellen. Ein Penetrationstest geht einen Schritt weiter: Hier testen Experten aktiv, wie tief ein Angreifer wirklich ins System eindringen könnte.

Ist ein Pentest nach NIS2 verpflichtend?

Ein explizites Pflichtintervall nennt NIS2 nicht. Sie verlangt jedoch regelmäßige Prüfungen und Risikobewertungen – in der Praxis bedeutet das in vielen Branchen mindestens einmal jährlich. Ein professioneller Pentest ist der beste Nachweis dafür.

Was passiert, wenn eine kritische Lücke entdeckt wird? 

Sie erhalten eine Risikoeinstufung und konkrete Maßnahmen. Optional können Sie die Umsetzung gemeinsam mit microCAT planen. Bei Bedarf erfolgt ein Re-Test.

Kann ein Pentest außerhalb der Geschäftszeiten erfolgen?

Ja, professionelle Anbieter bieten flexible Testzeiten an, um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.

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